Dr. Waldemar Zettel und der Wiederaufbau
der PRAKLA
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Natürlich hat Dr. Zettel den Wiederaufbau
nicht allein vollbracht. Und doch gibt es nur wenige Großtaten nach
der deutschen Niederlage, die sich so ausschließlich mit nur einer
Persönlichkeit verbinden. Dr. Zettel ließ sich durch die katastrophale
Lage Rest-Deutschlands nicht entmutigen, sammelte zusammen, was noch übrig
war an Männern, Fahrzeugen und Apparaturen, entwich aus der Falle
Berlin ins damals schon weltoffenere Hannover – und krempelte die Ärmel
hoch. Wie mühselig das alles gewesen sein musste, wie gepflastert
mit Rückschlägen und Enttäuschungen, das zeigt der Artikel.
Es war nicht ganz einfach, Dr. Zettel in Hannover und im Refugium Dorfmark
seine Akten, Stories und Episoden zu entlocken. Er sei nur simpler Manager
gewesen, kein Geistesheroe, der mit tausend Veröffentlichungen protzen
könne, so die Rede. Aber die TLE-Redaktion war der Meinung, dass ein
Kraftfahrzeug nur dann zum Laufen kommt, besitzt es einen Motor und vier
Räder.
Nach Erscheinen des Artikels meinte Dr. Zettel, das sei ja wohl sein Nachruf!? Es befriedigt zu wissen, dass er die Würdigung, die sein Lebenswerk erfuhr, noch sehen durfte, bevor er am 16. April 2002 für immer die Augen schloss. Die PRAKLA und die SEISMOS und schließlich das Amalgam aus beidem, haben viele bedeutende Köpfe hervorgebracht, wer denkt da nicht an Dr. Friedrich und Dr. Hans-Jürgen Trappe oder an Dr. Theodor Krey. Und doch wird sich kein Widerspruch erheben, wenn wir Dr. Ludger Mintrop und Dr. Waldemar Zettel als die Grundpfeiler unserer Gesellschaft verehren. Gerhard Keppner |
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Hier kann der komplette Artikel der TLE Ausgabe vom Okober 1998 gelesen werden. Wegen der hohen Qualität dauert es eine Weile bis alle 7 Seiten geladen sind. Also bitte etwas Geduld, besonders wenn keine DSL Verbindung vorhanden ist. |
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Hier nun einige Dokumente, abgefasst in russischer, englischer und deutscher Sprache, die den Neubeginn der PRAKLA widerspiegeln, von einem Standort aus, den man tiefer sich kaum vorstellen kann. Sie lassen den dornenvollen Weg erahnen, den Dr. Walter Zettel zurückzulegen hatte, bis die Gesellschaft auf einigermaßen soliden Beinen stand.
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(1) 16. Mai 1945
Der von den Sowjets eingesetzte kommunistische Bürgermeister von Brieselang beauftragt Dr. Zettel, gerade 8 Tage nach der Kapitulation, die Gesellschaft für praktische Lagerstättenforschung kommissarisch zu führen. Auch sein Fahrrad darf er benützen. Der Wiederaufbau der Gesellschaft hat also denkbar schlicht begonnen. Ein kurioses Dokument, das bei der Lektüre Herzklopfen verursacht. (Was im Stempel der Gemeinde Brieselang getilgt wurde, ist unschwer zu erraten.) |
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(2) 23. Mai 1945
Der sowjetische Stadtkommandant ist an der raschen Arbeitsfähigkeit des Amtes für Bodenforschung interessiert (heute BGR). Auch Dr. Zettel wird in die Pflicht genommen. Sein Fahrrad darf nicht konfisziert werden (was der russische Soldat nicht wissen konnte, als er Dr. Zettel mit vorgehaltener MP um die Herausgabe seines Fahrrads ersuchte).
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(3) 13. November 1945 To whom it may concern! – Das Tauziehen zwischen Ost und West beginnt, denn auch die Briten sind an dem “above mentioned material“ interessiert. Das erste Mal tritt Major A.E. Gunther in Erscheinung, dessen Rührigkeit Dr. Zettel immer sehr zu loben wusste. |
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(4) April 1946 Dr. Zettel wird ersucht, Bericht zu erstatten, geschrieben in der floskellosen Sprache britischer Militärs. Erstmals taucht Hannover auf. Auch PRAKLA wird genannt. |
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(5) 22. MAI 1946
Eine Botschaft aus Celle. Dr. Zettel darf die britische Besatzungszone bereisen und Instrumente einsammeln, die zur Durchführung seismischer Arbeiten dienen.
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(6) 20. Januar 1947 Der eigentliche Startschuss, vielleicht das wichtigste Dokument aus dieser Zeit. Fünf Instanzen haben jetzt mitzureden. Immerhin: “Es wird zugestimmt, dass Sie (Dr. Zettel) die Geräte auf Leihbasis für die Ölgesellschaften bereitstellen.“ Und zum Schluss wird Dr. Zettel eingeräumt, dass er zu jeder Zeit Zugang zu den Instrumenten hat. Hough! – die North German Oil Control hatte gesprochen! Gestützt auf dieses Dokument konnte die Arbeit beginnen
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(7) 10 Februar 1947
Bürokratie für Dr. Zettels Reise von Hannover nach Berlin – “by surface means“. Fliegen also durfte er noch nicht... |
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